— Ii —
Einheit, es sei denn im Kampfe gegen das überlegene Deutschtum.
Dabei halten Tschechen und Slowaken, Polen und Ruthenen, Slowenen
und Kroaten getreulich zusammen.
Die Magyaren (nicht ganz ein Fünftel) haben den größten Teil
der Donautiefebene inne und sind der herrschende Teil in Ungarn,
die Rumänen bewohnen das Siebenbürgische Hochland und die
Italiener Südtirol und die Küstenstädte. J uden gibt es ungefähr
2 Millionen, und in Ungarn leben etwa 100 ooo Zigeuner.
Bezüglich der Religion ist die Bevölkerung geschlossener;
zwei Drittel gehören der römisch-katholischen, etwa ein Sechstel der
griechisch-orthodoxen Kirche an, ungefähr 4 Millionen sind Prote-
stanten.
Der Beschäftigung nach leben in Österreich fast drei Fünftel,
in Ungarn sieben Zehntel der Bevölkerung von Ackerbau, Vieh- und
Forstwirtschaft (Österreich-Ungarn ist Agrarstaat!); Bergbau und
Industrie sind in der österreichischen Reichshälfte mehr entwickelt
als in Ungarn. (Der Ungar hebt die Fabrikarbeit nicht, er lebt lieber
als freier Mann auf seiner Scholle.)
Die geistige Kultur ist nicht gleichmäßig, am höchsten bei
den Deutschen. In Galizien, der Bukowina, in Bosnien und der
Herzegowina steht das Schulwesen auf niedriger Stufe. Gut sind die
österreichischen Spezialschulen : Handels-, Gewerbe- und Bergschulen.
B. Wirtschaftliches.
i. Landwirtschaft und deren Nebenbetriebe. Trotz der vielen
Gebirge, die Österreich-Ungarn erfüllen, sind doch 94% des Bodens
anbaufähig (Äcker, Gartenland und Weinberge bilden 38,5, Wiesen
und Weiden 25, der Wald 30,5% der Bodenfläche). Am fruchtbarsten
sind die ungarischen Tiefebenen; aber auch Galizien, Böhmen, Mähren
und Oberösterreich haben viele fruchtbare Strecken. Nicht anbau-
fähig sind die Gipfel der Alpen (1500 qkm Gletscher) und Karpathen,
große Teile des Karstes und der dalmatinischen Berge sowie die
Sümpfe und Moore Ungarns. Die Hauptgetreideländer sind
Ungarn nebst Slavonien und Kroatien (Weizen, Mais), Böhmen,
Mähren (Gerste und Roggen) und Galizien (Roggen). Bei normalen
Ernten findet eine bedeutende Ausfuhr statt. Nach Deutschland
gelangen insbesondere Weizen, Mehl (Budapest und Temesvar in
Ungarn — große Mühlen) und Malzgerste aus Böhmen und Mähren
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschtum Polen Ungarn Ungarn Ungarn Ungarn Galizien Bukowina Bosnien Galizien Ungarns Kroatien Galizien Deutschland Budapest Temesvar Ungarn
— Ih —
(Lynchjustiz). Die Einwanderung nahm erst im vorigen Jahr-
hundert einen ungeahnten Aufschwung, besonders die der germa-
nischen Völker. Seit 1821 sind reichlich 19 Mill. Menschen in die
Vereinigten Staaten eingewandert; davon entfällt der größte Anteil
auf die Deutschen. Es folgen Iren, Engländer, Norweger und
Schweden und in weitem Abstände erst romanische und slavische
Einwanderer. Das Grundelement ist trotz der Stärke der deutschen
Einwanderung das englische, und wenn sich deutsches Volkstum
auch in manchen Staaten erhalten hat (Pennsylvanien-Kleindeutsch-
land), so ist im allgemeinen doch der Angloamerikaner dem Deutsch-
amerikaner an Zahl und Bedeutung überlegen. Der Deutsche gewöhnt
sich gar zu leicht an fremdes Wesen, und häufig sprechen schon die
Kinder von eingewanderten Deutschen nicht mehr die Sprache der
Eltern. In letzter Zeit bahnt sich eine Wandlung zum Bessern an,
und der Deutschamerikaner wird in den später sicher zu erwartenden
wirtschaftlichen Kämpfen noch mehr als heute das vermittelnde
Glied zwischen dem alten Vaterland und der neuen Heimat werden.
Die von Einwanderern germanischer Abstammung besiedelten Ge-
biete liegen hauptsächlich im Osten und Norden, während die
romanischen Einwanderer sich meist im Süden niederließen (Italiener
im Mündungsgebiet des Mississippi, Franzosen in Louisiana). Slaven
trifft man neben Chinesen und Japanern häufig im Westen an.
Die Einwanderung ist seit 1888 wesentlich beschränkt. Wie alle
Nationen in dem Völkergemisch der Union vertreten sind, so auch
sämtliche Religionsbekenntnisse. Religion ist in dem freiesten aller
Staaten durchaus Privatsache, und die Unterhaltung von Kirchen
und Schulen Sache der Gemeinden bzw. Familien. (Für das höhere
Schulwesen ist durch hochherzige Stiftungen amerikanischer Multi-
millionäre und Milliardäre mehr als reichlich gesorgt.)
Die Dichte der Bevölkerung ist sehr verschieden, im Durch-
schnitt aber für das große fruchtbare Land sehr gering (8 auf 1 qkm).
Am dichtesten ist der Norden und Osten, am wenigsten dicht der
Westen bevölkert. Etwa ein Viertel der Bewohner wohnt in Städten,
aber der Landwirt oder Farmer spielt die erste Rolle im wirtschaft-
lichen Leben der Union. Von seinem Wohlstand und von seiner
Kaufkraft hängt der Beschäftigungsgrad und damit der Wohlstand
des industriellen Teiles der Bevölkerung und der des ganzen Volkes
ab. (Landwirtschaft und deren Nebenbetriebe beschäftigen 35>9%>
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
- Io -
eisiger Wind, der das Kalkplateau des Karstes zu einer der unfreund-
lichsten Gegenden Europas macht.
Reiche Bewässerung und geschützte Lage machen die Un-
garische Tiefebene in guten Jahren zur Weizenkammer Europas;
an den Abhängen der „Hegyellya" reift der feurige Tokayer; fette
Alpenweiden und saftige Donauwiesen begünstigen die Viehzucht
sehr, und der fruchtbare Boden Mährens, Böhmens und Galiziens
bringt Getreide und Obst in Fülle hervor. Aber gar oft vernichten
Überschwemmungen und große Dürre (Schneeschmelze im Frühjahr,
Mangel an Niederschlägen im Sommer) den Segen der ungarischen
Fruchtfelder; in schwerer Arbeit ringt der Bewohner der nörd-
lichen Alpengebiete dem kahlen Boden die dürftigen Erträgnisse ab,
während reiche Obst- und Weinernten in den geschützten Lagen
der südlichen Alpentäler den Fleiß der Bewohner lohnen.
5. Bevölkerung. Am dichtesten ist sie im gewerbreichen Böhmen,
sehr dünn (12—14 auf 1 qkm) in Salzburg und Nordtirol (Grund!).
Sie entbehrt der nationalen Einheit ganz und gar, und wohl nirgends
bilden wie in Österreich-Ungarn Haß und Feindschaft der einzelnen
Völker ein fast unüberwindliches Hindernis des Fortschritts. Das
Hauptelement bilden die Deutschen (rund ein Viertel der Bevölke-
rung). Sie sind den andern Völkerschaften geistig und wirtschaftlich
überlegen, ihre Sprache ist noch Kommando- und Handelssprache
und wird von allen Gebildeten verstanden, aber sehr schwer haben
sie für ihr Volkstum gegen Slaven und Magyaren zu kämpfen. Rein
deutsch sind Oberösterreich und Salzburg, Niederösterreich fast
ganz, in Steiermark und Kärnten sind die Deutschen in der Mehrzahl,
in Tirol und Vorarlberg überwiegen sie; in Böhmen, Mähren, Schlesien
bilden sie ein Drittel bis die Hälfte der Volkszahl, und in Sieben-
bürgen behaupten sie sich wacker gegen den Ansturm der Ungarn
und Rumänien. Außerdem gibt es allenthalben im Reich deutsche
Sprachinseln, und fast überall bilden die Deutschen die Mehrzahl
der Städtebewohner. Am schwersten gekämpft wird um deutsches
Volkstum in Böhmen. (Prag, einst die erste deutsche Universität,
ist heute eine tschechische Stadt, in welcher der „Panslavismus" des
öfteren Proben des grimmigsten Deutschenhasses ablegt.)
Die Slaven, durch Deutsche und Ungarn in Nord- und Süd-
slaven getrennt, sind zwar an Zahl stärker als die Deutschen (mehr
als zwei Fünftel der Bevölkerung), bilden aber auch keine geschlossene
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Galiziens Niederschlägen Salzburg Nordtirol Salzburg Niederösterreich Vorarlberg Ungarn Prag Deutschenhasses Ungarn
— 6o —
Für den Verkehr mit Deutschland ist der Rhein-Marnekanal besonders
wichtig. (Kohlenversorgung aus dem Saarrevier!) Geplant ist der
Umbau des Canal du Midi zu einem Seeschiffahrtsweg von 7,5 m
Tiefe. (Vergleiche dieses Projekt mit dem Nordostseekanal!)
4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Frankreich hat infolge seiner
Lage unter allen Staaten Europas das günstigste Klima. Warme
Sommer und durch den Einfluß des Meeres gemilderte Winter sind
ihm zugleich eigen. Eigentlich rauh sind nur die Gebirge, hervor-
ragend warm die „Riviera" am Mittelländischen Meere (Cannes,
Nizza, Mentone). Reich an Niederschlägen sind die dem Atlantischen
Ozean benachbarten Gebiete, während die Täler der Garonne, Loire
und Rhone zu den trockensten Gegenden zählen. (Wichtig für den
Weinbau!) Dem Rhonetal eigentümlich ist der „Mistral", ein sehr
scharfer, kalter Wind. Das milde Klima bedingt eine ungeheure
Fruchtbarkeit des Bodens, und neben Getreide und Obst, das
überall in Mengen angebaut wird, sind Weinstock und Olivenbaum
(Provence) die typischen Vertreter der französischen Pflanzenwelt.
Dazu gesellen sich im südlichen Teile (der Mittelmeerzone, im Rhone-
tal und den Tälern der Seealpen) Südfrüchte, Maulbeerbaum und
Blumen. Nur 6% des Bodens sind unproduktiv und von den ver-
bleibenden 94% der Fläche sind etwa ein Sechstel Wald, fünf Sechstel
Ackerland, Wiesen und Weiden, Wein-, Obst- und Gemüsegärten.
Besonders unfruchtbar sind nur die Küstengegenden am Golf von
Biskaya (Les Landes).
5. Bevölkerung. Wiederholt hat das französische Volk in der
Weltgeschichte eine hervorragende Rolle gespielt, und noch heute
ist es trotz seiner geringen Zahl eine Kulturnation ersten Ranges.
Bedrohlich für seine Weltmachtstellung ist die geringe Zunahme
der Bevölkerung. (Während das deutsche Volk sich seit 1870 von
40,8 Mill, auf 60,6 Mill, vergrößert hat, ist Frankreich in der Be-
völkerungsziffer fast stehen geblieben: 1870 36 Mill., heute 39,3 Mill.)
In nationaler und kirchlicher Beziehung ist die Bevölkerung
fast ganz einheitlich, da nur ein geringer Bruchteil (Vlamen, Basken,
Bretonen und Italiener) nicht französisch spricht und ein noch kleinerer
Teil einer anderen als der römisch-katholischen Kirche angehört.
Mehr als zwei Fünftel (41,8%) der Bevölkerung lebt von der Land-
wirtschaft und deren Nebenbetrieben, und über ein Drittel (35,5%)
findet in der blühenden Industrie Beschäftigung. Die geistige
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein-Marnekanal Frankreich Europas Cannes Nizza Niederschlägen Rhone- Frankreich
— 37 —
häufigen Nebel sind als Landplage geradezu berüchtigt (London
soll nur zwölf sonnenhelle Tage im Jahre haben). Heftige Stürme
suchen im Winter oftmals die Nordseeküste heim und würden ohne
die zahlreichen Buchten und Leuchttürme den Schiffen noch gefähr-
licher sein.
Die Bodenfruchtbarkeit ist trotz des milden Klimas nicht
sehr groß. Ungefähr 18% des Bodens sind unproduktiv, wovon
auf Schottland und Irland verhältnismäßig das meiste entfällt
(Heiden und Moore). Ein großer Teil der anbaufähigen Fläche bringt
nur Gras und Klee hervor. Von allen Getreidearten sind dem Hafer
Bodenbeschaffenheit wie Klima am zuträglichsten, er gedeiht sogar
auf den Orkney- und Shetlandinseln.
5. Die Bevölkerung ist der Abstammung nach germanisch.
Ihre Sprache, das Englische, ein Gemisch von Niederdeutsch und
Französisch, zeichnet sich durch Kürze und Bestimmtheit aus und
ist Weltsprache geworden. Ungefähr drei Viertel der Einwohner
gehören der anglikanischen, ein Fünftel der katholischen Kirche an
(Irland); der Rest sind Juden und Sektierer. Der Brite neigt zur
Frömmelei; das zeigt sich besonders in der puritanisch strengen
Sonntagsruhe, die selbst geistige Genüsse wie Musik und Schauspiel
verpönt, weshalb der Samstagnachmittag arbeitsfrei ist und der
Erholung jeder Art gewidmet wird. Unter den zahlreichen religiösen
Gemeinschaften ragt die „Heilsarmee" durch segensreiche Wirksam-
keit hervor. — Den gewaltigen Vorsprung in wirtschaftlicher Be-
ziehung verdankt der Brite seiner Zähigkeit und seinem durchaus aufs
Praktische gerichteten Sinn. — Da ein Schulzwang früher nicht bestand,
ist die allgemeine Volksbildung nicht sehr hoch. Die Dichte
der Bevölkerung ist am größten in den Industriezentren (900 auf
i qkm — London allein hat 6 Mill. Einwohner), am geringsten in
Irland (53 pro qkm). Dieses hat zudem starke Auswanderung. —
Das Britische Reich bildet die älteste konstitutionelle Monarchie.
Der König hat verfassungsmäßig eine nur repräsentative Stellung;
die gesetzgebende Gewalt teilt er mit den beiden Häusern des Parla-
ments (Oberhaus und Unterhaus).
B. Wirtschaftliches.
i. Die Landwirtschaft, früher von Bedeutung, ist infolge freier
Einfuhr der billigeren Nahrungsmittel aus Amerika und Rußland
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: London Schottland Irland Irland London Irland Amerika
— 73 —
Bodenfruchtbarkeit ist fast unerschöpflich in der Region der
„schwarzen Erde" und im Weichselgebiet. Getreide kann bis auf den
nördlichen Gürtel und die Steppen am Kaspischen Meer überall
angebaut werden, der Wald bedeckt noch 39% der Bodenfläche,
und die grasreichen Steppen Südrußlands beeinflussen die Tierzucht
recht günstig.
5. Bevölkerung. Sie ist ein buntes Völkergemisch, dessen Haupt-
element die Slaven (Russen und Polen) darstellen. Die Russen
gliedern sich wieder in Groß-, Klein- und Weißrussen. Die ersteren
wohnen in der Mitte des Reiches, die Kleinrussen (und Kosaken)
südlich und südwestlich davon und die Weißrussen westlich von den
Großrussen im Dnjepr- und Dünagebiet. Die Polen nehmen das
ganze Weichselgebiet ein, Letten und Litauer wohnen an der
Ostsee, Rumänen im Südwesten des Reiches. Völker mongo-
lischen Stammes sind die Esten und Finnen (wo zu suchen?)
und die Lappen und Samojeden im Norden, außerdem die Ta-
taren, Kirgisen und Kalmücken zwischen Wolga, Ural und
Kaspischem Meer. In Polen und in den Städten des Südwestens
wohnen etwa 3 Mill. J uden. Auch etwa 1% Mill. Deutsche nennen
Rußland ihre Heimat. Sie sind entweder selbständige Kaufleute
und Industrielle oder Angestellte in Unternehmungen solcher. Die
mit Härte durchgeführte Russifizierung der Ostseeprovinzen und
Finnlands trieb viele Deutsche aus dem Lande. (Erst neuerdings ist
die deutsche Sprache wieder als Unterrichtssprache in den deutschen
Privatschulen zugelassen.) Blühend sind trotz starker Rückwanderung
(nach Posen und Deutsch-Ostafrika) die deutschen Ackerbau-
kolonien nördlich am Schwarzen Meer vom Pruth bis zum Don,
an der Wolga und im Kaukasus (Katharina Ii.). Starke deutsche
Kolonien haben Moskau, Petersburg und Odessa.
Die große Mehrzahl des Volkes gehört der griechisch-orthodoxen
Kirche an; die römisch-katholische Kirche hat ihre Bekenner im
wesentlichen in Polen, die evangelische in den Ostseeprovinzen.
Auch der Muhamedanismus und das Heidentum zählen viele An-
hänger.
Die geistige Kultur ist bis auf Finnland, das ein blühendes
Schulwesen besitzt, sehr gering. Die russischen Bauern waren bis
1861 Leibeigene, und die ihnen mit der Aufhebung der Leibeigen-
schaft gewährte persönliche Freiheit ist kein rechter Segen für sie
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
I02
Ernten an öl, Wein, Südfrüchten, Tabak, Reis und sogar Baumwolle.
Bei ordentlicher Wirtschaft und besseren Verkehrswegen könnte die
Balkanhalbinsel zu einer Vorratskammer für Europa werden, ob-
gleich weite Gebiete in Albanien und in den griechischen Gebirgen
fast anbauunfähig sind. Die klimatischen Verhältnisse sind recht
verschieden. Der nördlich des Balkan gelegene Teil hat durchaus
kontinentales Klima, während das der Küstengegenden und Inseln
ganz vom Meere beeinflußt wird. Hauptfluß und zugleich Haupt-
verkehrsader für alle nördlich gelegenen Gebiete ist die Donau.
Trotz der Seichtigkeit ihrer Mündungsarme — nur die Sulina-
mündung hat durch Ausbaggerung eine 8—10 m tiefe Fahrrinne ge-
wonnen — ist die Donauschiffahrt sehr rege. Seeschiffe verkehren
bis Galatz und Braila. (Die Donaukommission, aus den Vertretern
der Großmächte, Rumäniens und der Türkei bestehend, hat die
Aufgabe, die Schiffahrt auf der Donau zu fördern, Regulierungen und
Ausbaggerungen vornehmen zu lassen, usw.) Die Küstenschiff-
fahrt ist überall sehr lebhaft und ersetzt den Mangel an guten Wegen
und Eisenbahnen. Die auch für den internationalen Handel wichtigen
Eisenbahnlinien Belgrad—saloniki, Belgrad—konstantinopel und
Budapest—bukarest—constanza (Orientbahnen) sind mit Hilfe
fremden, besonders deutschen Kapitals gebaut worden (Deutsche
Bank) und finden ihre Fortsetzung in dem anatolischen Bahnnetz
und der im Bau befindlichen Bagdadbahn. (Siehe diese !) Sehr bunt-
scheckig ist die Bevölkerung. Zusammengewürfelt aus Rumänen,
Bulgaren, Serben, Griechen, Albanesen, Armeniern und Türken,
gab sie nach dem Zerfall der türkischen Macht Veranlassung zur
Bildung vieler Kleinstaaten, deren Existenz nur im Hinblick auf die
Eifersucht der interessierten europäischen Großstaaten berechtigt
erscheint. Eine gewisse Einheitlichkeit kommt nur in religiöser und
wirtschaftlicher Beziehung zum Ausdruck. Außer den Türken, die
neben einem Teil der Albanesen Bekenner des Islam sind, gehören
alle übrigen Völkerschaften der griechisch-orthodoxen Kirche an
(Patriarch von Konstantinopel).
B. Wirtschaftliches.
Die Hauptbeschäftigung ist auf der ganzen Halbinsel der
Ackerbau, der aber mit Ausschluß von Rumänien, wo eine ge-
ordnete Verwaltung etwas bessere Verhältnisse geschaffen hat, in
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Albanien Donau Galatz Rumäniens Donau Konstantinopel
— 133 —
Linie fahren bis Manáos am Rio Negro!) Der Säo Francisco ist
ebenfalls eine weite Strecke für Seeschiffe befahrbar, und auf dem
Rio de la Plata, dessen Stromsystem sich aus Paraguay, Paraná
und Uruguay zusammensetzt, verkehren Seeschiffe bei Hoch-
wasser sogar bis Asuncion, immer bis Rosario. Auch der Colorado
ist 500 km weit für die Schiffahrt geeignet, ebenso der Magdalenen-
strom an der Nordküste.
4. Klima. Südamerika hat infolge seiner Ausdehnung von Norden
nach Süden an allen hauptsächlichen Klimaten der Erde Anteil.
Jedoch gehört der größte Teil dem tropischen und subtropischen,
der kleinste dem gemäßigten Klima an. Die Westküste hat infolge
der kalten Meeresströmung im Durchschnitt 100 niedrigere Tem-
peratur als die in gleichen Breiten gelegenen Gebiete der Ostküste.
In den tropischen Andenregionen unterscheidet man das heiße,
gemäßigte und kalte Land (über 2000 m). In dieser Zone herrscht
ungefähr unser Aprilwetter. Die vorherrschenden Winde sind im
Norden nordöstlicher, im brasilianischen Küstengebiet südöstlicher
Richtung, Argentinien wird von kühlen Süd- und Südwestwinden
beherrscht. Niederschläge sind fast überall reichlich, am stärksten
in den Küstengegenden mit Ausnahme der nördlichen Westküste,
die regenarm ist. Im Innern Argentiniens und Brasiliens herrscht
häufig Regenmangel. Das Klima Südamerikas ist bis auf das in den
tropischen Küstengegenden, wo Malaria, gelbes Fieber und Dysenterie
nicht selten sind, gesund und den Europäern zuträglich. (Das Höhen-
klima der Anden verursacht die Bergkrankheit, die sich in Schlaf-
losigkeit, Ohnmachtsanfällen, Herzklopfen und Nasenbluten äußert.)
Eine Plage der Küsten- und Flußlandschaften in den Tropen sind
die Moskitos.
5. Bevölkerung. Trotz seiner Ausdehnung bleibt Südamerika
um etwa 10 Mill, hinter der Bevölkerungsziffer Deutschlands zurück.
Die Bewohner setzen sich aus Mischlingen (Mestizen, Mulatten und
Zambos — etwa die Hälfte), Weißen (ungefähr ein Viertel), Negern
(4 Mill.) und Indianern zusammen. Letztere sind teilweise kultiviert
(Andenstaaten), teilweise vollständig verwildert (Ebenen der Mitte
und des Südens). Die Araukanier, Patagonier (Chüe), Feuerländer
und Botokuden (in den Küstengebieten von Brasilien) sind die be-
kanntesten Reste der eingeborenen Bevölkerung, die teilweise eine
hervorragende Kultur besaß (Inka—pizarro). Wirtschaftlich von
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 134 —
Bedeutung sind eigentlich nur die eingewanderten Europäer,
sowohl als Träger der reichen land- und viehwirtschaftlichen Er-
zeugung als auch für die Ausbeute der vorhandenen mineralischen
Schätze und die Erschließung des Erdteils für Handel und Verkehr.
Die ersten Weißen waren Spanier und Portugiesen, deren Nach-
kommen, die Kreolen, noch heute vorherrschen. Zu Anfang des
19. Jahrhunderts wanderten Italiener ein, die heute in Brasilien
und Argentinien einen großen Bruchteil der weißen Bevölkerung
ausmachen. Seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts siedeln
sich im südöstlichen Brasilien, in Argentinien und vor allem auch
in Chile viele Deutsche an, die hier im Gegensatz zu ihren Stammes-
genossen in Nordamerika ihre nationale Eigenart bewahren. Auch in
Venezuela, wo Deutsche bereits im 16. Jahrhundert mit Erfolg tätig
waren (die Augsburger Kaufmannsfamilie der „Welser"), haben die
Deutschen, insbesondere Hamburger Handelshäuser, große Bedeu-
tung. Die Gesamtzahl unserer Landsleute in Südamerika kann auf
435 000 veranschlagt werden, davon allein in Südbrasilien etwa 350 000.
Spanier, Polen, Ruthenen und Schweizer vervollständigen das Völker-
gemisch Südamerikas.
B. Wirtschaftliches.
Von den atlantischen Staaten ist der wichtigere
i. Brasilien (8,361 Mill, qkm = 15% mal so groß wie Deutsch-
land mit 14,3 Mill. Einwohnern). Es ist ein Ackerbaustaat; aber
erst ein geringer Teil des Bodens ist in Kultur genommen. Trotzdem
gehört es zu den bedeutendsten Rohstoffproduzenten der Erde.
Neben allen europäischen Getreidearten, Mais, Reis, Kartoffeln und
Hülsenfrüchten ist der Kaffee das Haupterzeugnis. Die meisten
Plantagen liegen in den Staaten Rio de Janeiro (Ausfuhrhafen ist
die Stadt gleichen Namens) und Säo Paulo (Santos). Letztgenannter
Staat hat mehr als 15 000 Plantagen, von denen etwa 600 je 200 000
bis 500 000 Bäume besitzen. Die Produktion stellte sich in den letzten
Jahren auf 20—30 Mül. Ballen zu 60 kg (1906/07 = 20,2 Mill. Ballen),
und damit ist Brasilien das Hauptkaffeeland der Erde geworden.
(Infolge der Zunahme der brasilianischen Erzeugung ist der Kaffee-
preis stetig gefallen.) Auch die Tabakkultur steht in hoher Blüte
(Felix Brasil). Hauptausfuhrhafen ist Bahia. Kakao und Zucker-
rohr werden in den Tropengegenden angebaut; Baumwolle und
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— ï 13 —
(Wetterstürze von io—20o sind keine Seltenheit!), am größten in
den regenarmen Gebieten der westlichen Hochflächen. Der ganze
Osten und das Mississippibecken haben reichliche Niederschläge und
daher üppigen Pflanzenwuchs. Die Laubwälder der Alleghanies
sind von erquickender Frische und unerschöpflichem Holzreichtum,
und das Gebiet südlich der großen Seen gehört zu den Kornkammern
der Welt. Die Menge der Niederschläge nimmt nach Westen zu ab.
Die baumlose Prärie (Grassteppe — Viehzucht) bildet den Über-
gang zu dem regenarmen Gebiet des Felsengebirges, das Wald nur
in den höheren "Lagen trägt, sonst aber von fast wüstenartigem
Charakter ist. Dagegen ist das Klima der pazifischen Küste durchaus
ozeanisch mit nach Süden zu sich steigernden Niederschlagsmengen.
Daher ist der Wald hier besonders üppig, und Obst und Wein
geben reiche Ernten. Da Gebirge in ostwestlicher Richtung fehlen,
können die kalten Winterstürme bis weit südwärts, warme und
feuchte Seewinde im Sommer weit nach Norden dringen. Haupt-
sächlich sind es Nordweststürme, welche die Kälte der Arktischen
Ebene nach Süden führen und in den „Blizzards", das sind heftige
Schneestürme, nicht selten Opfer an Menschen und Tieren fordern.
Im Mai herrschen im Mississippibecken häufig Wirbelwinde, Tornados
genannt, die oftmals verheerend wirken und ganze Ortschaften vom
Erdboden wegfegen. Tropisches Klima haben die Küstengegenden
Floridas und die westindischen Inseln. Zuckerrohr, Baumwolle und
Tabak sind hier die typischen Vertreter der Pflanzenwelt.
5. Bevölkerung. Sie setzt sich aus Eingeborenen, Eingewan-
derten, Eingeführten und Mischlingen zusammen. Von den ersteren,
den Indianern, zählte man 1900 nur noch 237 200 Seelen. Sie sind
auf bestimmte Gebiete (Reservationen) zurückgedrängt und gehen
trotz der Förderung seitens der Regierung immer mehr zurück. Die
Neger und Mulatten (1900 = 8,8 Mill.) bilden in vielen Südstaaten
die Hälfte der Bevölkerung und sind nach der Aufhebung der Skla-
verei wenigstens dem Namen nach gleichberechtigt mit den Weißen.
Tatsächlich verschärft sich der Rassengegensatz immer mehr, und
das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß beginnt eine soziale
Gefahr für die Union zu werden. Faulheit und Sinnlichkeit sind neben
einer gewissen Großmannssucht die hervorstechendsten Eigenschaften
der Neger, und die Wut der von ihnen gereizten weißen Bevölkerung
zeitigt häufig grausige Mißstände im amerikanischen Volksleben
Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 8
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]